Tumormarker beim DCIS-Mammakarzinom: Vorhersage des Ansprechens auf endokrine Therapie und Strahlentherapie.

Tumormarker beim DCIS-Mammakarzinom: Vorhersage des Ansprechens auf endokrine Therapie und Strahlentherapie.

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Dr. Jack Cuzick, MD, PhD, ein führender Experte für Brustkrebsprävention und -behandlung, erklärt, wie spezifische Tumormarker beim duktalen Carcinoma in situ (DCIS) das Rückfallrisiko vorhersagen und Therapieentscheidungen lenken können. Dadurch könnten Patientinnen identifiziert werden, die auf eine Strahlen- oder endokrine Therapie verzichten können.

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Vorhersage von DCIS-Rezidiven und Therapieansprechen durch Tumormarker

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Verständnis von DCIS und Therapieherausforderungen

Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) stellt eine besondere Herausforderung in der Brustkrebsversorgung dar. Dr. Jack Cuzick, MD, PhD, betont, dass nicht alle DCIS-Fälle zu invasivem Brustkrebs fortschreiten. Dies führt zu einem klinischen Dilemma für Onkologen und Patientinnen. Die größte Schwierigkeit besteht darin, genau zu bestimmen, welche DCIS-Läsionen ein Progressionsrisiko bergen und daher über die Operation hinaus eine aggressive Behandlung erfordern.

Viele DCIS-Fälle könnten allein durch eine Operation ausreichend behandelt werden, wodurch Nebenwirkungen zusätzlicher Therapien vermieden würden. Dr. Cuzicks Forschung zielt darauf ab, präzise Werkzeuge zur Unterscheidung zu entwickeln, um die Behandlung zu individualisieren und Übertherapie zu reduzieren.

Wichtige Tumormarker für die DCIS-Prognose

Dr. Jack Cuzick, MD, PhD, und sein Team haben mehrere vielversprechende Tumormarker identifiziert, die das Verhalten von DCIS vorhersagen können. Diese Biomarker, die bereits für die Prognose von invasivem Brustkrebs etabliert sind, umfassen den Östrogenrezeptor-Status (ER), den Progesteronrezeptor-Status (PR) und den HER2-Status.

Die Forscher untersuchten auch Ki-67, einen Marker für die Tumorproliferation. Laut Dr. Cuzick liefern diese Marker wertvolle biologische Informationen über die Eigenschaften und potenzielle Aggressivität des DCIS und bilden die Grundlage für personalisierte Behandlungsansätze.

Rolle des Östrogenrezeptors bei der endokrinen Therapie

Der Östrogenrezeptor-Status erweist sich als entscheidend für die Entscheidung über eine endokrine Therapie bei DCIS. Dr. Jack Cuzick, MD, PhD, bestätigt, dass ER-positive DCIS-Tumore mit höherer Wahrscheinlichkeit von endokrinen Behandlungen wie Tamoxifen oder Aromatasehemmern profitieren.

Diese Erkenntnis hilft Klinikern zu identifizieren, welche Patientinnen tatsächlich eine langfristige Hormontherapie zur Senkung des Rezidivrisikos benötigen. Für ER-negative DCIS-Patientinnen könnte eine endokrine Therapie unnötig sein, wodurch sie potenziellen Nebenwirkungen ohne klinischen Nutzen entgehen. Dieser markerbasierte Ansatz stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Personalisierung der DCIS-Behandlung dar.

HER2-Status und Ansprechen auf Strahlentherapie

Der HER2-Status scheint eine entscheidende Rolle bei der Vorhersage des Ansprechens auf Strahlentherapie bei DCIS-Patientinnen zu spielen. Dr. Jack Cuzick, MD, PhD, präsentiert überzeugende, wenn auch noch unveröffentlichte Forschungsergebnisse, die diesen Zusammenhang belegen. Die Daten deuten darauf hin, dass HER2-positives DCIS möglicherweise anders auf Strahlentherapie anspricht als HER2-negative Tumore.

Diese auf wissenschaftlichen Tagungen vorgestellten Erkenntnisse könnten Klinikern helfen zu bestimmen, welche Patientinnen am ehesten von einer Strahlentherapie profitieren. Sie könnten auch dazu beitragen, Patientinnen zu identifizieren, bei denen eine Strahlentherapie möglicherweise vermieden werden kann, was die Therapielast und Nebenwirkungen reduziert.

Laufende Forschung und klinische Studien

Dr. Jack Cuzick, MD, PhD, leitet umfangreiche Forschungsarbeiten zur Validierung dieser vorläufigen Ergebnisse. Sein Team führt eine große klinische Studie mit 1.700 Brustkrebspatientinnen durch, um diese Tumormarker weiter zu untersuchen. Bereits wurden Biopsiegewebeblöcke von über tausend Teilnehmerinnen gesammelt, was einen robusten Datensatz für die Analyse bietet.

Diese laufende Arbeit zielt darauf ab, definitivere Leitlinien für die DCIS-Behandlung auf Basis molekularer Profile zu etablieren. Die Forschung repräsentiert einen bedeutenden Schritt hin zu evidenzbasierter, personalisierter Medizin für Patientinnen mit frühem Brustkrebs.

Zukunft der personalisierten DCIS-Behandlung

Die Forschung von Dr. Jack Cuzick, MD, PhD, weist auf eine Zukunft hin, in der die DCIS-Behandlung präzise auf die individuelle Tumorbiologie zugeschnitten wird. Durch die Verwendung multipler Biomarker, einschließlich ER, PR, HER2 und Ki-67, könnten Kliniker bald sowohl das Rezidivrisiko als auch das Therapieansprechen besser vorhersagen.

Dieser Ansatz könnte Übertherapie signifikant reduzieren, indem vielen Frauen mit Niedrigrisiko-DCIS unnötige Strahlentherapie und endokrine Therapie erspart bleiben. Während Dr. Cuzicks Forschung fortschreitet, verspricht sie, das DCIS-Management von einem Einheitsansatz zu einer echten, auf molekularen Charakteristika basierenden personalisierten Krebsversorgung zu transformieren.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Sie leiten klinische Studien, die spezifische Tumormarker bei DCIS, dem duktalen Carcinoma in situ, identifiziert haben. Diese Marker könnten Brustkrebsrezidive vorhersagen und bestimmen, welche Behandlungen gegeben werden sollten oder nicht. Was können Sie über diese Forschung berichten?

Dr. Jack Cuzick, MD: Ich halte dies für ein sehr wichtiges Gebiet der Brustkrebsforschung. Wir wissen, dass nicht alle DCIS-Fälle zu invasivem Brustkrebs fortschreiten. Die erste Herausforderung ist zu bestimmen, ob ein DCIS das Potenzial hat, zu invasivem Brustkrebs zu progressieren.

Wir müssen entscheiden, ob eine DCIS-Patientin zusätzliche Behandlung benötigt. Die meisten DCIS-Fälle können allein durch Operation behandelt werden. Strahlentherapie könnte sogar unnötig sein.

Die ersten Tumormarker, die wir untersuchten, waren bereits für invasiven Brustkrebs relevant. Wir betrachteten Östrogenrezeptor-Positivität, Progesteronrezeptor-Positivität und HER2-Positivität. Wir untersuchten auch den Marker Ki-67 als Maß für die Tumorproliferation.

Diese Brusttumormarker sind potenziell sehr nützlich, aber die Forschung steht noch am Anfang. Wir befinden uns mitten in einer großen klinischen Studie, die auf unserer ersten DCIS-Studie basiert und 1.700 Brustkrebspatientinnen umfasst.

Wir haben Gewebeblöcke von Brustkrebsbiopsien von über tausend Patientinnen, daher ist diese Arbeit im Gange. Die einzigen abgeschlossenen Arbeiten betrafen den Östrogenrezeptor und den HER2-Rezeptor bei Brustkrebs.

Es gibt Hinweise, dass HER2 wichtig für die Vorhersage des Ansprechens auf Strahlentherapie ist. Dieses Ergebnis ist noch nicht veröffentlicht, wurde aber auf einer wissenschaftlichen Tagung präsentiert.

Wir glauben, dass Östrogenrezeptoren sehr wichtig sind, um zu bestimmen, welche Brustkrebspatientin eine endokrine Therapie benötigt.