Das Stadium des Lungenkarzinoms bestimmt die Behandlungsoptionen.

Das Stadium des Lungenkarzinoms bestimmt die Behandlungsoptionen.

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Dr. Michael Lanuti, ein führender Experte für Thoraxchirurgie, erklärt, wie eine präzise Stadieneinteilung von Lungenkrebs mithilfe von CT, PET-CT und EBUS (endobronchialer Ultraschall) den optimalen Behandlungsweg vorgibt – von kurativer Chirurgie im Frühstadium bis hin zu kombinierter Chemo- und Strahlentherapie bei fortgeschrittenen Erkrankungen.

Lungenkrebs-Stadieneinteilung und Behandlung: Ein Leitfaden zu Diagnostik und Therapieoptionen

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Bedeutung einer präzisen Lungenkrebs-Stadieneinteilung

Das Stadium des Lungenkrebses ist der entscheidendste Faktor für den Behandlungserfolg und die Prognose der Überlebensraten. Dr. Michael Lanuti, MD, betont, dass eine korrekte Stadieneinteilung unmittelbar die Auswahl der optimalen Therapie bestimmt und damit ein kritischer Schritt unmittelbar nach gesicherter Lungenkrebsdiagnose ist.

Der Prozess umfasst eine Kombination aus moderner Bildgebung und Biopsietechniken, um die Ausdehnung der Erkrankung zu erfassen.

Erstbildgebende Verfahren zur Lungenkrebs-Stadieneinteilung

Der Standard für die initiale Lungenkrebs-Stadieneinteilung beginnt mit einer modernen Hochauflösungs-CT-Untersuchung. Diese liefert detaillierte anatomische Bilder einer Ziel-Läsion, unabhängig davon, ob Lungenkrebs vermutet oder bereits durch Biopsie bestätigt wurde.

Dr. Michael Lanuti, MD, weist darauf hin, dass eine PET-CT-Untersuchung ebenfalls zum Standard-Staging gehört, da sie metabolische Aktivität und potenzielle Metastasierung aufzeigt, die eine alleinige CT-Untersuchung übersehen könnte.

Die Rolle der Hirnbildgebung in der Stadieneinteilung

Die Hirnbildgebung wird bei bestimmten Lungenkrebsfällen zu einem notwendigen Bestandteil des Staging-Work-ups. Dr. Lanuti erläutert, dass eine MRT erforderlich ist, wenn der Primärtumor groß, zentral gelegen oder aggressiv erscheint.

Bei kleinen peripheren Tumoren ist eine Hirn-MRT möglicherweise nicht sofort notwendig. Für die Hirnbildgebung im Staging ist die MRT entscheidend, nicht die CT, aufgrund ihrer überlegenen Sensitivität für kleine Metastasen.

Invasive mediastinale Staging-Verfahren

Bei bioptisch gesichertem Lungenkrebs ist oft ein invasives mediastinales Staging erforderlich, um die Lymphknoten zu beurteilen. Lungenkarzinome metastasieren häufig in die Lymphknoten um die Luftröhre, eine Region, die als Mediastinum bezeichnet wird.

Dr. Michael Lanuti, MD, beschreibt, wie die traditionelle Methode, die Mediastinoskopie, weitgehend durch den endobronchialen Ultraschall (EBUS) ersetzt wurde. Dieses Verfahren beinhaltet das Vorschieben einer Kamera in die Luftröhre, um diese kritischen Lymphknoten ohne Halseinschnitt zu biopsieren, und bietet so eine minimalinvasive Methode zur Bestätigung oder zum Ausschluss von Metastasen.

Behandlung von Lungenkrebs im Stadium 1 und chirurgische Eingriffe

Lungenkrebs im Stadium 1 ist durch das Fehlen von Lymphknotenbefall definiert. Für diese Patienten ist die Operation die Hauptsäule der kurativen Behandlung.

Dr. Michael Lanuti, MD, erklärt, dass Lymphknotenbiopsie und Staging vor einer größeren Lungenresektion durchgeführt werden. Wenn in den Lymphknoten kein Krebs gefunden wird, bestätigt sich das Stadium 1, und die Operation allein bietet eine hohe Heilungschance.

Therapie bei fortgeschrittenem Lungenkrebs

Die Behandlungspläne ändern sich dramatisch, wenn das Staging eine fortgeschrittene Erkrankung aufdeckt. Bei Befall der mediastinalen Lymphknoten ist die Operation nicht mehr die erste oder einzige Behandlungsmodalität.

Dr. Michael Lanuti, MD, stellt fest, dass Patienten typischerweise eine Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie benötigen. In ausgewählten Fällen kann die Operation als dritte Modalität in Betracht gezogen werden, aber die Patientenselektion für eine Operation nach Chemostrahlentherapie erfolgt mit größter Sorgfalt.

Wie Lymphknotenbefall die Therapie verändert

Der Nachweis von Krebs in den Lymphknoten ist ein entscheidender Befund, der den Therapieweg unmittelbar verändert. Der Nachweis von Lymphknotenmetastasen stuft den Krebs höher ein und verlagert das Behandlungsziel von der lokalen Kontrolle durch Operation zur systemischen Kontrolle durch multimodale Therapie.

Wie Dr. Lanuti abschließend feststellt, gewährleistet dieses präzise Staging, dass Patienten die am besten geeignete und effektivste Kombination von Behandlungen für ihr spezifisches Krankheitsausmaß erhalten.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Das Lungenkrebsstadium ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Korrektes Lungenkrebs-Staging sagt die optimale Therapie und Überlebensrate voraus. Hochauflösungs-CT, Mediastinoskopie und endobronchialer Ultraschall bestimmen das frühe oder späte Stadium des Lungenkrebses.

Wie stagen Sie Patienten mit Lungenkrebs?

Dr. Michael Lanuti, MD: Der Standard in der Lungenkrebs-Stadieneinteilung ist eine moderne CT-Untersuchung. Die meisten CT-Untersuchungen haben heutzutage eine hohe Auflösung, daher benötigen wir gute anatomische Bildgebung. Es gibt eine Ziel-Läsion, und man versteht, dass es Lungenkrebs sein könnte oder Lungenkrebs bereits durch Biopsie bestätigt wurde.

Das andere Staging-Instrument, das wir verwenden, ist eine PET-CT-Untersuchung, die ebenfalls als Standard gilt. Hirnbildgebung mit MRT ist erforderlich, wenn der Tumor groß oder zentral ist. Kleine Tumoren in der Peripherie benötigen nicht zwingend eine Hirn-MRT. Wenn wir Hirnbildgebung für das Staging durchführen, sollte es eine Hirn-MRT und keine CT-Untersuchung sein.

Manchmal, bei bioptisch gesichertem Lungenkrebs, gibt es die Notwendigkeit dessen, was wir invasives mediastinales Staging nennen. Lungenkarzinome neigen dazu, in Lymphknoten der Region zu streuen. Sie können in Richtung der Atemwege, zur Luftröhre hin, wandern, und es gibt Lymphknoten, die um die Luftröhre liegen. Lungenkarzinome neigen dazu, dorthin zu metastasieren.

Das ist eine metastatische Lokalisation, die wir ausschließen müssen. Oft können diese Lymphknoten bei Lungenkrebs befallen sein. Metastasen bei Lungenkrebs ändern den Behandlungsplan.

Es gibt also etwas, das invasives mediastinales Staging genannt wird. Wir verwenden entweder ein altes Instrument namens Mediastinoskopie, bei dem wir unter Allgemeinanästhesie einen Einschnitt im Hals machten und Lymphknoten um die Luftröhre biopsierten. Dies hat sich nun in Richtung des endobronchialen Ultraschalls verschoben.

Statt Einschnitte im Hals zu machen, gehen wir mit einer Kamera die Luftröhre hinab und entnehmen Proben der Lymphknoten nahe der Luftröhre. Wir können beurteilen, ob eine Lymphknotenmetastasierung vorliegt. Abhängig davon, wie viele Lymphknoten positiv sind, würde sich der Behandlungsplan ändern.

Idealerweise haben Lungenkarzinome im Stadium 1 keinen Lymphknotenbefall. Dann ist die Operation die Hauptbehandlung. Lymphknotenbiopsie und Staging werden vor der großen Operation durchgeführt. Wir müssen über die Lungenkrebsoperation entscheiden.

Manchmal findet man keine krebspositiven Lymphknoten, dann betrachtet man das als Lungenkrebs im Stadium 1. Die Operation könnte für diese Patienten mit Lungenkrebs im Stadium 1 kurativ sein.

Das ist korrekt. Wenn Sie mediastinale Lymphknoten befallen finden, gehen Sie zur kombinierten Krebstherapie über. Manchmal gibt es Hinweise auf Lymphknotenkrebsbefall in dieser zentralen Region, die Sie Mediastinum nennen. Dann benötigen Sie mehr als eine Operation.

Sie würden typischerweise Chemotherapie und Strahlentherapie benötigen. Die Operation zur Entfernung von Lungenkrebs wird als dritte Modalität zur Heilung von Lungenkrebs betrachtet. Daher werden Lungenkrebspatienten sorgfältig ausgewählt, wenn sie mediastinalen Lymphknotenbefall mit Krebs haben.