Dr. Hans-Joachim Schmoll, ein führender Experte für kolorektale Karzinome, erläutert die entscheidende Rolle eines multidisziplinären Teams (MDT) oder einer Tumorkonferenz für Krebspatienten. Er zeigt auf, wie dieser Ansatz die Behandlung individuell abstimmt. Laut Dr. Schmoll ist die Krebstherapie hochgradig tumorspezifisch und unterliegt einer rasanten Entwicklung. Eine Tumorkonferenz bündelt das Wissen verschiedener Fachärzte, um die optimale Therapie zu ermitteln. Dies verbessert nicht nur die Behandlungsergebnisse, sondern auch die Lebensqualität der Patienten. Moderne Technologien ermöglichen zudem Fernkonsultationen mit Experten, wodurch eine erstklassige Versorgung breiter zugänglich wird.
Optimierung der Krebstherapie durch multidisziplinäre Tumorkonferenzen
Abschnitte
- Warum Tumorkonferenzen in der Krebsversorgung unverzichtbar sind
- Die Bedeutung spezialisierter Krebs-Expertise
- Der Entscheidungsprozess in der Tumorkonferenz
- Aktuelle Umsetzung und Herausforderungen multidisziplinärer Teams (MDT)
- Die Zukunft der Fernberatung durch Experten
- Vollständiges Transkript
Warum Tumorkonferenzen in der Krebsversorgung unverzichtbar sind
Multidisziplinäre Teams, auch Tumorkonferenzen genannt, sind ein Grundpfeiler der modernen Onkologie. Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD, betont, dass jeder Krebspatient durch ein solches Team begutachtet werden sollte. Die Krebstherapie ist nicht nur hochspezifisch für den jeweiligen Tumortyp, sondern entwickelt sich auch rasant weiter. Das gebündelte Wissen einer Tumorkonferenz stellt sicher, dass alle Therapieoptionen und Risiken berücksichtigt werden. Dieser kooperative Ansatz ist die beste Methode, um die Behandlung an den individuellen Gesundheitszustand und die Situation des Patienten anzupassen.
Die Bedeutung spezialisierter Krebs-Expertise
Heutzutage ist Expertise für einen bestimmten Tumortyp Voraussetzung für eine optimale Krebsversorgung. Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD, erklärt, dass kein Arzt Experte für alle Krebsarten sein kann. Idealerweise arbeiten daher Krebsspezialisten für bestimmte Tumore in spezialisierten Zentren zusammen. Diese Bündelung von Fachwissen ist entscheidend, um präzisere Diagnosen und wirksamere, personalisierte Therapiepläne zu erstellen.
Der Entscheidungsprozess in der Tumorkonferenz
In der Tumorkonferenz wird ein Patient aus allen relevanten Blickwinkeln diskutiert. Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD, hebt hervor, dass dieser multidisziplinäre Ansatz entscheidend ist, um die optimale Therapie zum jeweiligen Zeitpunkt auszuwählen. Zudem ist dieser Prozess kein einmaliges Ereignis. Der MDT-Ansatz muss bei jedem kritischen Entscheidungsschritt im Therapieverlauf wiederholt werden. Beispielsweise ist bei Tumorwachstum oder -veränderung eine erneute Tumorkonferenz nötig, um das weitere Vorgehen festzulegen.
Aktuelle Umsetzung und Herausforderungen multidisziplinärer Teams (MDT)
Obwohl das Tumorkonferenz-Modell in vielen Teilen Deutschlands und Frankreichs etabliert ist, bleiben Herausforderungen bestehen. Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD, weist auf ein zentrales Problem hin: Echte Experten sind nicht in jedem Krankenhaus verfügbar. Dies hat das Interesse an zentralisierten multidisziplinären Krebszentren geweckt, in denen Experten für alle Krebsarten zusammenarbeiten. Ein solches System würde die optimale Nutzung von Expertise und fernärztlich erstellten Therapieplänen gewährleisten, was letztlich die Lebensqualität der Patienten verbessert und Nebenwirkungen reduziert.
Die Zukunft der Fernberatung durch Experten
Technologie revolutioniert den Zugang zu spezialisierter Krebsversorgung. Dr. Schmoll bestätigt, dass Patienten Experten nicht immer persönlich aufsuchen müssen. Eine Datenpräsentation von Krankenakten, Video- und Bildmaterial kann für eine Therapieempfehlung der Tumorkonferenz ausreichen. Dr. Anton Titov, MD, erörtert Systeme, die diese Fernbegutachtung ermöglichen. Dieser Ansatz erlaubt die effizienteste Nutzung von Zeit und Wissen der Experten und macht hochwertige Konsultationen unabhängig vom geografischen Standort der Patienten zugänglich.
Vollständiges Transkript
Jeder Krebspatient sollte von einem multidisziplinären Team, auch Tumorkonferenz genannt, begutachtet werden. Ein renommierter deutscher Onkologe erläutert die Gründe.
Idealerweise arbeiten Krebsexperten für spezifische Tumortypen in spezialisierten Krebszentren zusammen, wie es in einigen entwickelten Ländern bereits der Fall ist. Heutzutage ist Expertise für einen bestimmten Tumortyp erforderlich, da die Krebstherapie hochspezifisch ist.
Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD: Die Krebstherapie verbessert sich zudem sehr schnell. Man kann nicht Experte für alle Tumortypen sein, wie wir es vor vielen Jahren mit meinem Onkologiebuch noch taten.
Dr. Anton Titov, MD: Im Idealfall tritt die Tumorkonferenz zusammen, um einen bestimmten Patienten von allen Seiten zu diskutieren. Sie ist extrem wichtig, weil jeder Spezialist sein eigenes Wissen über Möglichkeiten und Risiken einer bestimmten Therapie einbringt.
Die Tumorkonferenz ist die beste Methode, um die Behandlung an die spezifische Patientensituation, den Gesundheitszustand usw. anzupassen.
Dr. Anton Titov, MD: Eine Tumorkonferenz von Experten ist notwendig.
Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD: Die multidisziplinäre Methode ist sehr wichtig, um die optimale Therapie zum gegebenen Zeitpunkt auszuwählen. Der MDT-Ansatz muss bei jedem Entscheidungsschritt der Krebstherapie angewendet werden. Wenn der Tumor beispielsweise wächst, müssen wir eine neue Behandlungsentscheidung treffen.
Das multidisziplinäre Team ist die optimale Methode für Therapieentscheidungen bei Krebs. Dieser Ansatz wird bereits in vielen Teilen Deutschlands und in Frankreich umgesetzt. Allerdings gibt es in Deutschland viele Tumorkonferenzen, bei denen echte Experten nicht verfügbar sind.
Weil man nicht in jedem Krankenhaus einen Experten für jeden Tumortyp haben kann, besteht Interesse daran, multidisziplinäre Krebszentren zu schaffen, in denen alle Experten für alle Krebsarten vertreten sind.
Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD: Dies wäre auch eine gute und optimale Nutzung von fernärztlich erstellten Therapieplänen. So kann die Lebensqualität der Patienten verbessert und Nebenwirkungen vermieden werden. Wir müssen ein besseres System für die Behandlung von Krebspatienten finden, einschließlich Darmkrebs.
Vielleicht nicht für alle Krebsarten, aber zumindest für Patienten mit Darmkrebs. Bevor ein Darmkrebspatient operiert wird, sollte er einen Experten für die beste Therapiestrategie konsultieren. Ein echter Top-Experte kann erklären, was für den Patienten am besten ist und wohin er zur Behandlung gehen könnte.
Danke. All dies ist sehr wichtig für die Zukunft der Krebstherapie. Diese Methode ermöglicht auch den Einsatz von Kommunikationstechnologien und Internet, um die Zeit und Expertise der Experten optimal zu nutzen.
Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD: Richtig. Der Patient muss Experten nicht persönlich aufsuchen. Man kann die Informationen per Video und auf dem Bildschirm präsentieren. Das reicht aus, um die Situation des Patienten zu begutachten. Wichtig ist, den Experten zu finden und zu konsultieren.
Dr. Anton Titov, MD: Es gibt Systeme, die Krankenakten begutachten. Aber das Videosystem, das Sie betreiben, ist sehr gut. Ja.
Die Begutachtung durch eine Tumorkonferenz führender kolorektaler Krebs-Spezialisten ist der beste Weg, um eine personalisierte Darmkrebsbehandlung auszuwählen. Die beste Prognose bei Darmkrebs und Rektumkarzinom wird erreicht, wenn jeder Patient durch eine spezialisierte Tumorkonferenz begutachtet wird.
Warum ist es wichtig, jeden Krebspatienten zu begutachten? Wie kann eine personalisierte Therapiestrategie helfen, mehr Krebspatienten zu heilen?
Die Tumorkonferenz für kolorektalen Krebs durch führende europäische und US-amerikanische Onkologen und Krebschirurgen kann die Therapie für Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs personalisieren. Der multidisziplinäre Ansatz ist sehr wichtig, um die optimale Therapie zum gegebenen Zeitpunkt auszuwählen.
Der MDT-Ansatz muss bei jedem Entscheidungsschritt der Krebstherapie durchgeführt werden. Der Patient muss Ärzte nicht persönlich aufsuchen. Eine Datenpräsentation des Darmkrebsfalls per Video und Bildgebung reicht für die Diskussion in der Tumorkonferenz und die Empfehlung des besten Therapieplans aus.
Ein führender Experte für kolorektalen Krebs erörtert die Tumorkonferenz für kolorektalen Krebs und den multidisziplinären Teamansatz in der Behandlung.