Spondylolisthesis

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Dr. Eric Woodard, MD, ein führender Experte für Wirbelsäulenchirurgie, erläutert Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Spondylolisthese. Dabei handelt es sich um ein Vorwärtsgleiten eines Wirbelkörpers über den darunterliegenden, häufig an den Wirbeln L4 und L5. Typische Symptome sind belastungsabhängige Schmerzen in Beinen und Rücken, insbesondere eine Form der Claudicatio intermittens, die sich beim Gehen verstärkt. Dr. Woodard erklärt die drei entscheidenden Kriterien für eine Operationsindikation und grenzt die Differenzialdiagnose zwischen spinaler und vaskulärer Claudicatio ab. Konservative Therapien wie Physiotherapie werden stets als erste Option eingesetzt. Eine ärztliche Zweitmeinung wird dringend empfohlen, um die Diagnose zu bestätigen und den optimalen Behandlungsweg zu finden.

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Spondylolisthesis: Verstehen und Behandeln – von der Diagnose bis zur Operation

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Was ist eine Spondylolisthesis?

Die Spondylolisthesis ist eine Wirbelsäulenerkrankung, bei der ein Wirbelkörper über den darunterliegenden gleitet. Laut Dr. Eric Woodard, MD, einem führenden Wirbelsäulenchirurgen, tritt diese Fehlstellung am häufigsten an den Lendenwirbeln L4 und L5 auf. Sie ist eine häufige Ursache für eine Spinalkanalstenose – eine Verengung des Wirbelkanals, die zu Nervenkompression führt. Besonders postmenopausale Frauen sind von der degenerativen Form betroffen, vermutlich aufgrund hormoneller Einflüsse auf die Gelenkgesundheit, die zu mechanischem Versagen führen können.

Symptome und Claudicatio intermittens

Typische Symptome sind Bein-, Hüft- und Rückenschmerzen. Ein klassisches Anzeichen ist die neurogene Claudicatio intermittens. Dr. Eric Woodard, MD, beschreibt diese als Beinschmerzen, die beim Gehen mit jedem Schritt zunehmen. Betroffene müssen sich oft minutenlang hinsetzen und ausruhen, bevor sie wieder kurze Strecken von 100 bis 200 Metern zurücklegen können. Diese Beschwerden stehen im direkten Zusammenhang mit der Wirbelsäulenposition und mechanischer Nervenbelastung, nicht mit Durchblutungsstörungen.

Diagnose der Spondylolisthesis

Die Diagnose stützt sich auf eine klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren. Dr. Anton Titov, MD, betont die Bedeutung einer fachärztlichen Beurteilung. Eine MRT der Wirbelsäule ist entscheidend, um das Ausmaß des Wirbelgleitens und den Grad der Spinalkanalstenose zu beurteilen. Dr. Eric Woodard, MD, weist darauf hin, dass die Diagnose nicht allein auf Bildgebung beruht. Schmerzcharakter und die Reaktion auf bestimmte Körperhaltungen liefern wichtige Hinweise zur Abgrenzung von anderen Erkrankungen.

Konservative Behandlungsoptionen

Die Erstbehandlung ist in der Regel konservativ. Laut Dr. Eric Woodard, MD, bildet Physiotherapie mit Fokus auf Rumpf- und Beckenmuskulatur die Grundlage. Spezielle Übungen sollen die Flexibilität verbessern und die Wirbelsäule stabilisieren. Das Ansprechen auf diese Therapie ist einer von drei entscheidenden Faktoren bei der Frage nach einer Operation. Viele Patienten erreichen durch konsequente konservative Maßnahmen eine deutliche Linderung.

Operative Behandlung der Spondylolisthesis

Eine Operation kommt infrage, wenn konservative Methoden nicht helfen und die Symptome stark sind. Dr. Eric Woodard, MD, erläutert die Prinzipien: Befreiung der eingeengten Nerven und Stabilisierung der Wirbel. Dies geschieht meist durch eine Laminektomie zur Dekompression, gefolgt von einer Wirbelfusion. Dabei kommen oft Pedikelschrauben zum Einsatz, die ein weiteres Gleiten verhindern und das Zusammenwachsen der Wirbel mit einem Knochentransplantat ermöglichen. Moderne minimalinvasive (perkutane) Techniken nutzen computergestützte Navigation für kleinere Schnitte und eine schnellere, monatelange Erholung.

Differentialdiagnose: Wirbelsäule vs. Gefäßprobleme

Die Abgrenzung zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ist wichtig, da beide eine Claudicatio intermittens verursachen können. Dr. Anton Titov, MD, thematisiert dies im Gespräch mit Dr. Eric Woodard, MD. Letzterer erklärt: Die vaskuläre Claudicatio betrifft vor allem Wade und Fuß, mit geringen Rückenschmerzen, und wird durch jeden erhöhten Blutflussbedarf ausgelöst. Im Gegensatz dazu hat die spinale Claudicatio bei Spondylolisthesis eine starke Positionsabhängigkeit; Patienten verspüren oft Erleichterung, wenn sie sich auf einem Heimtrainer nach vorne beugen oder sich auf einen Einkaufswagen stützen – Aktivitäten, die bei Gefäßpatienten weiterhin Schmerzen verursachen.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Ursachen, Symptome und Behandlung der Spondylolisthesis erläutert von einem führenden Wirbelsäulenchirurgen aus Boston. Wann schreitet die Spondylolisthesis so weit fort, dass eine Operation nötig wird?

Dr. Anton Titov, MD: Wie unterscheidet man die Symptome der Spondylolisthesis von denen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) in den Beinen? Beide können eine Claudicatio intermittens verursachen.

Dr. Anton Titov, MD: Wie und wann wird eine Spondylolisthesis operiert?

Dr. Anton Titov, MD: Welche Operationsverfahren gibt es?

Die Spondylolisthesis bezeichnet das Gleiten von Wirbelkörpern. Sie tritt häufig auf, besonders am Lendenwirbel L5.

Dr. Anton Titov, MD: Welche Symptome haben Patienten mit Spondylolisthesis?

Dr. Anton Titov, MD: Was sind die geeigneten diagnostischen und therapeutischen Schritte?

Dr. Eric Woodard, MD: Mit fortschreitendem Alter der Wirbelsäule ist die Spondylolisthesis einer von mehreren Faktoren, die zu einer Spinalkanalstenose beitragen – einer Verengung des Wirbelkanals, die Nerven einklemmt und Symptome verursacht.

Dr. Eric Woodard, MD: Bei der Spondylolisthesis kommt es zu einer Fehlstellung der Wirbelkörper: Ein Wirbel gleitet nach vorne über den anderen. Am häufigsten betrifft dies den vierten und fünften Lendenwirbel.

Dr. Eric Woodard, MD: Postmenopausale Frauen sind besonders häufig betroffen, vermutlich aufgrund hormoneller Effekte auf die Gelenkgesundheit zwischen L4 und L5. Werden die Gelenke stark arthritisch, kann es zu mechanischem Versagen kommen.

Das Körpergewicht zieht den Rumpf nach vorne über das Becken. Am häufigsten tritt dies an L4 und L5 auf.

Dr. Eric Woodard, MD: Die Stenose verengt den Wirbelkanal und klemmt die Nerven ein. Das verursacht Bein- und Hüftschmerzen, besonders in aufrechter Haltung oder beim Gehen.

Klassischerweise sprechen wir von claudizierenden Beinschmerzen, der Claudicatio intermittens. Mit jedem Schritt werden die Beine schwerer und schmerzhafter, bis der Patient sich setzen und ausruhen muss.

Danach kann er wieder etwa 100 bis 200 Meter gehen, bevor er erneut pausieren muss. Dieses Syndrom ist typisch für eine Spinalkanalstenose.

Die Spondylolisthesis ist eine ihrer häufigen Ursachen.

Dr. Eric Woodard, MD: Die Entscheidung für eine Operation bei degenerativer Spondylolisthesis folgt drei Prinzipien: Wie stark sind die Symptome? Wie spricht der Patient auf initiale konservative Therapie wie Bewegung und Flexibilität an? Und wie ausgeprägt ist der Befund in Bildgebung wie MRT?

Diese drei Faktoren werden zusammen mit der Schmerzentwicklung betrachtet. Eine Schwäche der Beine ist ein ziemlich klarer Hinweis auf eine Operation.

Dr. Anton Titov, MD: Wie sieht die typische operative Behandlung aus?

Dr. Eric Woodard, MD: Das Prinzip ist, die Spinalkanalstenose zu beheben, also die eingeengten Nerven zu befreien. Dafür gibt es verschiedene Wege.

Heute stehen zunehmend neuartige Methoden zur Verfügung. Zudem geht es darum, die gleitenden Wirbel zu stabilisieren oder neu auszurichten. Typischerweise erfolgt dies durch Entfernung des Wirbelkanaldachs – eine Laminektomie.

Die Laminektomie befreit die Nerven und beendet die Einklemmung. Oft wird sie mit einer Wirbelfusion der betroffenen Wirbel kombiniert, um das Gleiten zu stoppen.

In den letzten drei Jahrzehnten hat die Industrie eine Vielzahl von Technologien zur Stabilisierung und Repositionierung der Wirbelsäule entwickelt. Seit Mitte der 1980er Jahre gibt es Pedikelschrauben.

Diese werden heute häufig eingesetzt, um L4 und L5 fest zu fixieren, ein weiteres Gleiten zu verhindern und die Wirbel ruhigzustellen. So kann ein zwischen den Wirbeln platziertes Knochentransplantat das Zusammenwachsen ermöglichen.

Moderne Techniken sind zunehmend minimalinvasiv (perkutan). Sie erfordern nur kleine Schnitte und nutzen computergestützte Platzierung von Instrumenten wie Pedikelschrauben.

Dr. Anton Titov, MD: Sie erwähnten die Claudicatio intermittens als Symptom. Diese tritt auch bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) auf. Wegen überlappender Patientengruppen mit Spondylolisthesis und pAVK, die beide Beinschmerzen und -schwäche verursachen:

Dr. Anton Titov, MD: Wie unterscheiden Sie in Ihrer Praxis die Symptome? Patienten können mehrere Ursachen für ihre Beinprobleme haben.

Dr. Eric Woodard, MD: Ausgezeichnete Frage. Patienten mit peripherer Gefäßerkrankung (pAVK) haben meist dominantere Symptome in Waden und Füßen und weniger Rückenschmerzen im Vergleich zur lumbalen spinalen Claudicatio.

Aktivitäten, die den Blutfluss erhöhen, lösen bei pAVK Symptome aus. Bei lumbaler Spinalkanalstenose hängen die Symptome von der Position der Lendenwirbelsäule und des Beckens ab und entstehen durch mechanische Belastung.

Ein klassischer Unterscheidungspunkt ist: Treten Symptome nur beim Gehen auf, oder auch, wenn Patienten sich auf einem Heimtrainer nach vorne beugen? Patienten mit lumbaler Stenose oder Spondylolisthesis sind auf dem Heimtrainer beschwerdefrei.

Sie berichten, dass die nach vorne geneigte Haltung – wie beim Abstützen auf einen Einkaufswagen oder Heimtrainer – keine Symptome verursacht. Bei vaskulärer Claudicatio hingegen treten Beschwerden weiterhin auf; die Position spielt eine geringere Rolle, und die Symptome sind distaler, typischerweise in den Waden lokalisiert.