Vorhersage der Wirksamkeit einer Capecitabine (Xeloda)-Therapie: Expression des DPD-Enzymgens bei Darmkrebs im Zusammenhang mit 5-FU.

Vorhersage der Wirksamkeit einer Capecitabine (Xeloda)-Therapie: Expression des DPD-Enzymgens bei Darmkrebs im Zusammenhang mit 5-FU.

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Dr. Hans-Joachim Schmoll, MD, ein führender Experte für kolorektale Karzinome, erklärt, wie das DPD-Enzym das Ansprechen auf die Behandlung vorhersagt. Die DPD-Genexpression in einem Kolonkarzinom-Tumor dient als starker Biomarker für die Wirksamkeit von Capecitabin. Dieser präzisionsmedizinische Ansatz unterstützt die Auswahl von Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium III für eine Chemotherapie mit Xeloda und Oxaliplatin. Patienten ohne diesen Biomarker können alternative Therapien wie FOLFOX erhalten. Laufende groß angelegte klinische Studien validieren dieses prädiktive Instrument weiter.

DPD-Enzym als Biomarker sagt Wirksamkeit von Capecitabin bei Darmkrebs voraus

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DPD-Enzym als prädiktiver Biomarker

Die Genexpression des DPD-Enzyms erweist sich als entscheidender prädiktiver Biomarker für die Darmkrebstherapie. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll erläutert seine Rolle in der Präzisionsmedizin. Die Enzymaktivität in Krebszellen beeinflusst direkt den Stoffwechsel von 5-Fluorouracil-basierter Chemotherapie. Diese Entdeckung ermöglicht personalisiertere und wirksamere Behandlungsstrategien.

Eine hohe DPD-Expression führt zu einem schnelleren Metabolismus und Abbau des Chemotherapeutikums Capecitabin. Dadurch ist die Behandlung für diese Patienten weniger wirksam. Die Identifizierung dieses Biomarkers vor Therapiebeginn stellt einen bedeutenden Fortschritt dar. Sie bewahrt Patienten vor unwirksamer Therapie und den damit verbundenen Nebenwirkungen.

Forschungsergebnisse bei Stadium-3-Darmkrebs

Die Forschung konzentrierte sich auf Patienten mit Stadium-3-Darmkrebs, die ein Rezidiv erlitten. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll und sein Team veröffentlichten diese wichtigen Ergebnisse. Sie fanden heraus, dass Patienten mit rezidivierter Erkrankung die gleiche Ansprechrate auf Oxaliplatin- und 5-FU-Chemotherapie zeigten wie vor dem Rezidiv. Dieser konsistente Befund bildete die Grundlage für weitere Untersuchungen.

Die molekulare Zusammensetzung rezidivierter Tumore wies ein spezifisches Merkmal auf: Die Expression des DPD-Enzyms war ein entscheidender Unterscheidungsfaktor. Dieser veränderte Stoffwechsel erwies sich als kritischer Faktor für das Therapieversagen bei einigen Patienten. Dr. med. Anton Titov betont im Interview die Bedeutung dieser Entdeckung.

Präzisionsmedizin in der Therapieauswahl

Die Präzisionsmedizin nutzt Biomarker wie DPD, um die wirksamste Darmkrebstherapie auszuwählen. Für Patienten mit niedriger DPD-Expression ist Capecitabin in Kombination mit Oxaliplatin ein hochwirksames Regime. Dieser gezielte Ansatz maximiert die Wirksamkeit der Chemotherapie und verbessert die Behandlungsergebnisse.

Patienten mit hoher DPD-Expression profitieren dagegen nicht von dieser Kombination. Für sie empfiehlt Dr. med. Hans-Joachim Schmoll ein alternatives Chemotherapieregime, wie etwa das FOLFOX-Protokoll. Diese Strategie stellt sicher, dass jeder Patient eine Therapie mit der höchsten Erfolgswahrscheinlichkeit erhält.

Laufende klinische Studien und Validierung

Großangelegte klinische Studien validieren derzeit den Einsatz des DPD-Biomarkers. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll verweist auf Studien in Europa und den USA mit 12.000 Patienten. Diese Studien vergleichen häufig 3-monatige mit 6-monatigen Chemotherapiedauern bei Stadium-3-Darmkrebs.

Ein großer Vorteil dieser Studien ist die Gewinnung von Tumorgewebeproben. Forscher können diese Proben auf die Genexpression des DPD-Enzyms analysieren. Dies ermöglicht einen direkten Vergleich zwischen der Biomarker-Präsenz und der Wirksamkeit der Capecitabin-Therapie. Die Ergebnisse werden robuste Daten liefern, um die prädiktive Kraft des Biomarkers zu bestätigen.

Zukünftige Forschungsrichtungen für DPD

Der genaue Mechanismus des DPD-Gens in Darmkrebstumoren ist noch nicht vollständig verstanden. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll betont die Notwendigkeit weiterer klinischer Studien. Weitere Forschung ist essenziell, um die Rolle dieses wichtigen Enzyms vollständig zu untersuchen und seinen Platz in der Standardbehandlung zu festigen.

Ein tieferes Verständnis von DPD könnte zu noch verfeinerten Behandlungsalgorithmen führen. Es könnte auch Türen für die Entwicklung neuer Medikamente öffnen, die Resistenzmechanismen überwinden können. Die Arbeit von Dr. Schmoll und anderen ebnet den Weg für eine neue Ära der personalisierten Darmkrebsbehandlung.

Vollständiges Transkript

DPD ist ein Enzym in kolorektalen Karzinomen, das das Ansprechen auf Xeloda-Behandlung vorhersagt. Wie nutzen wir Präzisionsmedizin bei der Auswahl der Darmkrebstherapie?

Dr. med. Hans-Joachim Schmoll: Patienten mit rezidiviertem Darmkrebs hatten die gleiche Chance, auf Oxaliplatin- und 5-Fluorouracil-Chemotherapie anzusprechen. Die Wirksamkeit von Capecitabin (Xeloda) bei Patienten mit Stadium-3-Darmkrebs hängt von der DPD-Enzymaktivität im kolorektalen Karzinom ab. Daher ist das DPD-Enzym ein Biomarker für die Auswahl von Patienten, bei denen Xeloda plus Oxaliplatin-Chemotherapie wirken wird.

Das DPD-Enzym sagt die Wirksamkeit der Capecitabin-Darmkrebstherapie voraus. Wir veröffentlichten wichtige Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Artikel. Wir untersuchten Patienten mit Stadium-3-Darmkrebs, die ein Krebsrezidiv hatten. Wir zeigten, dass Patienten mit rezidiviertem Darmkrebs die gleiche Ansprechwahrscheinlichkeit auf Oxaliplatin- und 5-Fluorouracil-Chemotherapie hatten wie vor dem Tumorrezidiv.

Wir veröffentlichten auch, dass die molekulare Zusammensetzung von Darmkrebstumoren bei Patienten, die nach der Behandlung ein Rezidiv erlitten, ein spezifisches Merkmal aufwies.

Dr. med. Anton Titov: Die Expression eines bestimmten Enzyms in Krebszellen veränderte den Stoffwechsel von 5-Fluorouracil. Die Chemotherapie wurde bei solchen Patienten in Tumoren mit einer Mutation schneller metabolisiert und abgebaut.

Dr. med. Hans-Joachim Schmoll: Wir zeigten, dass die Wirksamkeit der Darmkrebstherapie mit Capecitabin von der Expression dieses Enzyms abhing. Wir wissen noch nicht genau, wie das Gen für dieses Enzym in Darmkrebstumoren funktioniert. Wir müssen mehr klinische Studien bei Darmkrebspatienten durchführen, um dieses wichtige Enzym zu untersuchen.

Das Gen für dieses Enzym scheint ein stark prädiktiver Biomarker für die Wirksamkeit von Capecitabin bei Patienten mit Stadium-3-Darmkrebs zu sein. Wir haben jetzt möglicherweise einen guten Tumorbiomarker. Wir können die Wirksamkeit der Chemotherapie mit Capecitabin und Oxaliplatin bei Patienten mit Stadium-3-Darmkrebs vorhersagen.

Dieser Biomarker kann die Auswahl von Patienten ermöglichen, bei denen Xeloda plus Oxaliplatin-Chemotherapie wirken wird. Für Patienten mit Stadium-3-Darmkrebs, die nicht profitieren werden, können wir ein anderes Chemotherapieregime wählen, zum Beispiel FOLFOX.

Es gibt klinische Studien in Europa. Es gibt auch klinische Studien in den Vereinigten Staaten. Sie vergleichen die Dauer von 3 Monaten und 6 Monaten Chemotherapie bei Stadium-3-Darmkrebs. Es liegen Ergebnisse aus diesen klinischen Studien vor. An diesen klinischen Studien nehmen 12.000 Patienten teil.

Viele solcher klinischen Studien für Darmkrebspatienten sammeln Tumorgewebeproben. Diese können analysiert werden. Wir sollten in der Lage sein, die Aktivität dieses Enzyms zu testen, das die Capecitabin-Wirksamkeit vorhersagt. Es heißt DPD. Wir können testen, ob die DPD-Enzymgenexpression die Wirksamkeit von Capecitabin bei Darmkrebspatienten vorhersagen kann.

Man kann auf die Tumoproben zugreifen, die von vielen Patienten gesammelt wurden. Man kann sich das Enzym tatsächlich ansehen. Dann kann man die Expression des DPD-Enzyms mit der Wirksamkeit der Capecitabin-Therapie vergleichen.

Dr. med. Anton Titov: Richtig. Danke. DPD ist ein stark prädiktiver Biomarker für die Wirksamkeit von Capecitabin (Xeloda) bei Patienten mit Stadium-3-Darmkrebs. Ein führender Experte für kolorektale Karzinome erörtert die Auswahl von Patienten für die Capecitabin (Xeloda)-Kombinationstherapie mit Oxaliplatin.