Stadieneinteilung von Kolon- und Rektumkarzinomen vor der Behandlung 
 Die prätherapeutische Stadieneinteilung (Staging) von Kolon- und Rektumkarzinomen ist für die

Stadieneinteilung von Kolon- und Rektumkarzinomen vor der Behandlung Die prätherapeutische Stadieneinteilung (Staging) von Kolon- und Rektumkarzinomen ist für die

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Dr. Nelya Melnitchouk, eine führende Expertin für kolorektale Karzinome, erklärt, wie das präoperative Staging die Behandlung bestimmt. Sie geht detailliert auf die entscheidende Rolle der Bildgebung beim Ausschluss von Metastasen ein. Dr. Melnitchouk erläutert die unterschiedlichen Staging-Protokolle für Kolon- und Rektumkarzinome und hebt die Bedeutung der Magnetresonanztomographie (MRT) für das lokale Staging bei Rektumkarzinomen hervor. Zudem diskutiert sie, in welchen Fällen eine neoadjuvante Therapie vor der Operation sinnvoll ist.

Präoperatives Staging und bildgebende Diagnostik bei kolorektalem Karzinom

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Bedeutung des präoperativen Stagings

Das präoperative Staging ist ein entscheidender erster Schritt in der Behandlung des kolorektalen Karzinoms. Dr. Nelya Melnitchouk, MD, betont dessen zentrale Rolle für die Wahl des optimalen Therapiewegs. Primäres Ziel ist der Ausschluss von Metastasen, um sicherzustellen, dass keine Fernmetastasierung in Leber oder Lunge vorliegt.

Diese Erstbeurteilung bestimmt unmittelbar, ob eine Patientin oder ein Patient direkt operiert werden kann oder zunächst eine systemische Therapie benötigt. Ein präzises Staging liefert Onkologen und Chirurgen eine Roadmap für die personalisierte Behandlung.

Staging bei Kolonkarzinom

Beim Staging des Kolonkarzinoms liegt der Schwerpunkt auf der Identifikation von Fernmetastasen. Dr. Nelya Melnitchouk, MD, erläutert, dass das Standardvorgehen eine CT-Untersuchung von Thorax, Abdomen und Becken umfasst – oft als "Metastasensuche" bezeichnet. Diese umfassende Bildgebung ist die Methode der Wahl für das initiale Staging.

Bei auffälligen Läsionen im CT kann zur weiteren Abklärung eine MRT der Leber erfolgen. Patientinnen und Patienten mit Kolonkarzinom werden typischerweise direkt zur chirurgischen Resektion des Primärtumors überwiesen, wenn keine Metastasen vorliegen.

Staging bei Rektumkarzinom

Das Staging beim Rektumkarzinom erfordert eine detailliertere Beurteilung der lokalen Tumorumgebung. Dr. Nelya Melnitchouk, MD, weist darauf hin, dass moderne Bildgebungsverfahren es ermöglichen, das Ausmaß der Tumorinvasion in die Rektumwand zu beurteilen und auf vergrößerte, möglicherweise maligne Lymphknoten zu untersuchen.

Ein als T3 oder T4 klassifizierter Tumor gilt als lokal fortgeschritten. Das Vorhandensein befallener Lymphknoten beeinflusst den Therapieplan ebenfalls erheblich. Dieses detaillierte lokale Staging ist für das Rektumkarzinom spezifisch und entscheidend für die Planung neoadjuvanter Therapien.

Bildgebende Verfahren

Je nach Tumortyp und -lokalisation kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz. Beim Rektumkarzinom ist die MRT des Beckens von großer Bedeutung für die Beurteilung der lokalen Ausdehnung. Die transrektale Sonographie ist ebenfalls eine wichtige Komponente des Staging-Work-ups.

Wie Dr. Melnitchouk mit Dr. Anton Titov, MD, erörterte, bleiben CT-Untersuchungen der Eckpfeiler der initialen Metastasensuche bei sowohl Kolon- als auch Rektumkarzinom. Bei Verdacht auf ein Rezidiv wird die PET-CT-Untersuchung zu einem nützlichen Instrument für das Restaging und die Identifikation neuer Krankheitsherde.

Entscheidungen zur neoadjuvanten Therapie

Das präoperative Staging bestimmt direkt den Einsatz neoadjuvanter Therapien. Dr. Nelya Melnitchouk, MD, stellt klar, dass Patientinnen und Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom (T3/T4-Tumoren oder befallenen Lymphknoten) von einer neoadjuvanten Radiochemotherapie oder Chemotherapie vor der Operation profitieren.

Dieser Ansatz kann den Tumor verkleinern, was die Operabilität verbessert und die Behandlungsergebnisse optimiert. Bei Kolonkarzinom mit nachgewiesenen Metastasen wird häufig zunächst eine systemische Chemotherapie eingeleitet. Die Entscheidung über eine Operation zur Entfernung des Primärtumors oder von Metastasen wird später basierend auf dem Ansprechen auf die Behandlung getroffen.

Vollständiges Transkript

Dr. Nelya Melnitchouk, MD: Beginnen wir mit Kolonkarzinom und Rektumkarzinom. Heute stehen viele Therapieoptionen für das kolorektale Karzinom zur Verfügung. Wie wählen wir die richtige Behandlung aus? Was sind die Ziele des präoperativen Stagings bei Kolon- und Rektumkarzinom?

Das präoperative Staging ist beim kolorektalen Karzinom, wie bei jeder Krebsart, sehr wichtig. Es hilft, die beste Behandlung für die Patientin oder den Patienten zu bestimmen. Man beginnt mit dem Ausschluss von Metastasen, das heißt, man muss sicherstellen, dass das Kolon- oder Rektumkarzinom nicht in Leber, Lunge oder andere Organe gestreut hat. Vor einer Operation muss ein metastasiertes Karzinom ausgeschlossen werden.

Beim Rektumkarzinom gestaltet sich die Situation anders. Hier ist ein umfassenderes Tumorstaging möglich. Moderne Bildgebung erlaubt uns, das lokale Stadium des Rektumkarzinoms zu bestimmen. Wir können präoperativ erkennen, ob Lymphknoten vergrößert sind, was auf einen malignen Befall hindeuten könnte. Wir können das Ausmaß der Invasion in die Rektumwand beurteilen.

Eine Invasion liegt bei Tumoren im Stadium T3 oder T4 vor. Rektumkarzinome können lokal fortgeschritten sein mit befallenen Lymphknoten. Patientinnen und Patienten mit einem T3- oder T4-Tumor profitieren von einer neoadjuvanten Therapie, die aus einer standardmäßigen Chemotherapie und Strahlentherapie bestehen kann. Es gibt jedoch auch Protokolle in investigativen klinischen Studien, die experimentelle präoperative Chemotherapien bei Patientinnen und Patienten mit Rektumkarzinom testen.

Klinische Studien werden häufiger für Patientinnen und Patienten mit Rektumkarzinom und Kolonkarzinom durchgeführt. Patientinnen und Patienten mit kolorektalem Karzinom benötigen oft sowohl MRT- als auch CT-Untersuchungen. Beim Rektumkarzinom ist die MRT des Beckens sehr wichtig, und die transrektale Sonographie ist ebenfalls erforderlich.

Beim Kolonkarzinom spielt die MRT eine wichtige Rolle. Bei suspekten Läsionen im CT muss sichergestellt werden, dass es sich nicht um metastatische Tumore handelt. Beim Kolonkarzinom würde man eine MRT der Leber durchführen, um Metastasen auszuschließen.

Selbstverständlich erfolgt bei neu diagnostiziertem Karzinom auch eine Metastasensuche. Diese umfasst eine CT-Untersuchung von Thorax, Abdomen und Becken. Das ist die beste Methode, um das kolorektale Karzinom vor Therapiebeginn zu staging.

Staging bedeutet, die Ausdehnung des Karzinoms zu bestimmen. Bei Verdacht auf ein Rezidiv des kolorektalen Karzinoms ist die PET-CT-Untersuchung nützlich. Die initiale Evaluation des kolorektalen Karzinoms umfasst jedoch eine CT-Untersuchung von Thorax, Abdomen und Becken.

CT- und MRT-Untersuchungen helfen, das Stadium des Kolonkarzinoms zu bestimmen. Die Bildgebende Diagnostik hilft auch, die korrekte Behandlung festzulegen, die nicht zwangsläufig zunächst eine Operation sein muss.

Sie erwähnten die neoadjuvante Chemotherapie. Dabei handelt es sich um eine Krebsbehandlung vor der eigentlichen Operation. Beim Rektumkarzinom erhält eine Patientin oder ein Patient präoperative Chemotherapie und Strahlentherapie oder nur Chemotherapie. Beim Kolonkarzinom werden Patientinnen und Patienten üblicherweise direkt operiert.

Manchmal liegt jedoch eine Metastasierung vor. Oft profitieren diese Patientinnen und Patienten von einer systemischen Chemotherapie. Anschließend wird entschieden, ob sie geeignete Kandidaten für einen chirurgischen Eingriff sind. Die Operation kann die Entfernung von Metastasen umfassen, und Chirurginnen und Chirurgen können auch den Primärtumor des Kolon- oder Rektumkarzinoms resezieren.