Traumabedingte und herpetische Hornhautverletzungen. Stammzelltherapie bei Hornhautschäden. 9

Traumabedingte und herpetische Hornhautverletzungen. Stammzelltherapie bei Hornhautschäden. 9

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Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, eine führende Expertin für Erkrankungen des vorderen Augensegments, erläutert, wie die Stammzelltherapie bei Hornhautverletzungen darauf abzielt, das Sehvermögen durch Regeneration der transparenten Augenoberfläche wiederherzustellen. Sie beschreibt detailliert den Einsatz induzierter pluripotenter Stammzellen (iPS-Zellen) zur Behandlung von Limbusstammzellinsuffizienz, die durch Verbrennungen, Traumata oder genetische Erkrankungen wie Aniridie verursacht wird. Dabei betont sie, dass diese innovative Behandlung sich noch in der Forschungsphase befindet, jedoch großes Potenzial für künftige klinische Anwendungen verspricht.

Stammzelltherapie bei Hornhautverletzungen und zur Wiederherstellung der Sehkraft

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Überblick über Hornhautverletzungen

Hornhautverletzungen sind ein häufiges Problem in der Augenheilkunde. Die Hornhaut ist die durchsichtige, schützende äußere Schicht im vorderen Teil des Auges und für klares Sehen unverzichtbar. Wie Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, erläutert, können diese Verletzungen von mechanischen Traumata bis hin zu schweren Infektionen reichen – etwa bakterielle Keratitis oder virale Herpeskeratitis. All diese können die Hornhaut schädigen und zu Sehverlust führen.

Ursachen einer Limbusstammzelldefizienz

Eine schwerwiegende Komplikation bei Hornhautverletzungen ist die Limbusstammzelldefizienz. Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, weist darauf hin, dass diese entsteht, wenn Stammzellen im Limbus – dem Übergang zwischen Hornhaut und Lederhaut – zerstört werden oder ihre Funktion einbüßen. Ursachen können chemische oder thermische Verbrennungen, Verletzungen oder genetische Erkrankungen wie Aniridie sein, die durch das teilweise oder vollständige Fehlen der Iris gekennzeichnet ist.

Ziel der Stammzellbehandlung

Das Hauptziel der Stammzelltherapie bei Hornhautverletzungen ist die Wiederherstellung einer gesunden Augenoberfläche. Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, betont, dass es darum geht, die Hornhaut zu regenerieren, indem neue, gesunde Stammzellen eingebracht werden, die das geschädigte Gewebe besiedeln. Dieser Schritt ist entscheidend, um ein stabiles Hornhautepithel aufzubauen – die Grundlage für die Wiederherstellung der natürlichen Barrierefunktion und der optischen Klarheit.

iPS-Zellen und Forschung

Ein vielversprechender Forschungsansatz ist der Einsatz induzierter pluripotenter Stammzellen (iPS-Zellen) zur Regeneration der Hornhaut. Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, beschreibt, wie diese vielseitigen Zellen im Labor gezüchtet und dann auf die geschädigte Hornhaut übertragen werden. Die Methode des Züchtens und Transplantierens von Stammzellen ist ein zentraler Bestandteil laufender Forschung, die darauf abzielt, wirksame regenerative Therapien für Patienten mit begrenzten Behandlungsoptionen zu entwickeln.

Wiederherstellung der Hornhauttransparenz

Der entscheidende Erfolgsfaktor jeder Hornhautbehandlung ist die Wiederherstellung der Transparenz. Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, erklärt: Wenn transplantierte Stammzellen erfolgreich eine neue Kolonie in den Limbusstammzellnischen bilden, produzieren sie gesunde Hornhautzellen. Diese Regeneration ermöglicht es der Hornhaut, wieder klar zu werden, was direkt zur Wiederherstellung der Sehkraft des Patienten beiträgt.

Entwicklung zukünftiger Behandlungen

Obwohl noch nicht klinischer Standard, schreitet das Feld der Hornhautregeneration schnell voran. Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, verweist auf ein breites Forschungsspektrum – von Stammzelltherapien bis zur Entwicklung kultivierten Hornhautgewebes. Sie ist zuversichtlich, dass diese innovativen Methoden zur Behandlung schwerer Augenverletzungen weiter verfeinert und künftig patiententauglich gemacht werden.

Wissenschaftlich fundierter Ansatz

Es ist unerlässlich, dass diese fortschrittlichen Therapien mit wissenschaftlicher Strenge verfolgt werden. Wie Dr. Bremond-Gignac und Dr. Anton Titov, MD, betonen, muss der Einsatz von Stammzellen in der Augenheilkunde transparent und fest in evidenzbasierter Forschung verankert sein. Dieser sorgfältige, wissenschaftlich geleitete Ansatz stellt sicher, dass neue Behandlungen sicher und wirksam sind, bevor sie breit verfügbar werden.

Vollständiges Transkript

Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD: Verletzungen der Hornhaut sind häufig. Die Hornhaut ist die durchsichtige Schicht vor dem Auge. Auch Infektionen der Hornhaut, einschließlich bakterieller und viraler Herpesinfektionen, kommen oft vor.

Dr. Anton Titov, MD: Sie sind eine führende Expertin für Erkrankungen des vorderen Auges und haben Forschung zur Stammzellbehandlung bei Hornhautverletzungen veröffentlicht. Wann können Hornhautstammzellen zur Behandlung solcher Verletzungen eingesetzt werden?

Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD: Das ist eine sehr interessante Frage, denn manchmal sind Hornhautstammzellen defizitär – etwa nach einer Augenverbrennung oder Verletzung, oder aufgrund einer Erkrankung wie Aniridie, bei der eine Limbusstammzelldefizienz vorliegt.

Es ist spannend, die Hornhaut wiederherzustellen und ihre Transparenz zurückzugewinnen. Wir arbeiten mit iPS-Zellen, also induzierten pluripotenten Stammzellen. Wir züchten Stammzellen und bringen sie dann auf die Hornhaut auf.

Das ist noch Gegenstand laufender Forschung, aber sehr vielversprechend. Wenn wir Stammzellen auf die Hornhaut übertragen können und diese in den Limbusnischen Kolonien bilden, könnte das entscheidend dazu beitragen, die natürliche Transparenz der Hornhaut wiederherzustellen.

Verschiedene Stammzellmethoden werden erforscht, sogar kleine kultivierte Hornhäute. Das Forschungsfeld ist also sehr breit.

Noch ist dies nicht vollständig anwendbar, aber ich bin sicher, dass Stammzelltherapien bei Augenverletzungen weiterentwickelt werden – daran arbeiten wir.

Dr. Anton Titov, MD: Das ist offensichtlich sehr wichtig. Stammzellen sind ein viel diskutiertes Thema, aber entscheidend ist, sie auf transparente, forschungsbasierte und wissenschaftlich fundierte Weise einzusetzen.